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Menonitas no Brasil

Mennoniten in Brasilien

   Nachrichten und Mennonitische Geschichte 

14.07.2025


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Editor: Udo Siemens

Nova edição: segundas, às 13 hs

Der deutsche Kriegskünstler Heinz Hindorf skizzierte 1943 eine ältere Mennonitenfrau (Maria Dyck, geboren 1867) in der Siedlung Chortitza in der von den Nazis besetzten Ukraine.

Siehe Text weiter unten!

Helene Berg 

mennonitische Hebamme in Molotschna,

eine gute Bekannte Himmlers,

ein Naziführer

Hier
 



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Âncora 1

Helene Berg 

mennonitische Hebamme in Molotschna,

eine gute Bekannte Himmlers,

ein Naziführer​​​​​

  

 

     Himmler, einer der höchsten Naziführer Deutschlands, besuchte die Ukraine, nachdem die deutschen Truppen diese Region eingenommen hatte. Dort begegnete er Mennoniten und war über sie erfreulich erstaunt.

     Ben Goossen ist ein mennonitischer Historiker, der dieser Geschichte nachging. Wer seine Recherche (auf Englisch) nachlesen will, findet sie hier.

     Himmler hat ein Tagebuch geführt, worin er auch Begegnungen mit Benjamin Unruh, dem mennonitischen "Moses" (der unser Volk aus dem Land des Verderbens hinausführte) festgehalten hat.

    Historiker wussten bereits von dieser Begegnung aus Briefen, die Unruh an mennonitische Glaubensbrüder geschrieben hatte, sofort nach seinem dreitägigen Treffen mit Himmler im SS-Hauptquartier. Himmlers Text bestätigt Unruhs Berichte und offenbart neue Erkenntnisse über die Beziehung der Mennoniten zu den Nazis.

    Unruh hatte sich jahrelang um ein solches Treffen mit einem hochrangigen Nazi wie Himmler bemüht – jedoch ohne Erfolg. Doch im Herbst 1942 war es Himmler, der Unruh kontaktierte und ihn zu einem persönlichen Gespräch einlud. „Raten Sie mal, wessen Grüße ich Ihnen aus Russland mitbringe?“, fragte der Naziführer Benjamin Unruh, als die beiden Männer zusammen speisten. „Zum Beispiel von Frau Berg“, sagte Himmler und nannte eine ältere Hebamme, die er kürzlich in der Ukraine kennengelernt hatte. 

    Als Unruh hörte, wie der Nazimann den Namen Helene Berg aussprach, muss für ihn ein bewegender Augenblick gewesen sein. Die 84-jährige Hebamme war durch viele Jahrzehnte eine tragende Säule der Mennonitenkolonie Molotschna in der Ukraine gewesen, wo Unruh selbst vor dem Ersten Weltkrieg und der bolschewistischen Revolution von 1917 eine bekannte Führungspersönlichkeit gewesen war. Unruh, ein glühender Antikommunist, war nach der Gründung der Sowjetunion nach Deutschland verbannt worden. Die Hebamme Berg war aber mit 100.000 weiteren Mennoniten in der UdSSR zurückgeblieben. Von seiner Wahlheimat Deutschland aus hatte Unruh mit Entsetzen beobachtet, wie Glaubensbrüder in einst blühenden ukrainischen Kolonien wie Molotschna eine immer größere Not erlitten: Hungersnot, Kollektivierung, Deportationen und Hinrichtungen.

    Unruhs Trennung von Berg und den anderen Mennoniten in der Ukraine dauerte zwei Jahrzehnte. Während dieser Zeit arbeitete Unruh unermüdlich daran, die Notlage der Mennoniten in der Sowjetunion bekannt zu machen.

    Unruh unterstützte Tausende Mennoniten bei der Ausreise aus der Sowjetunion, wie unsere Gruppe, die im November 1929 aus Russland rauskam und dann in Brasilien und Paraguay sich niederlassen konnte. Danach organisierte Unruh Lebensmittel- und Kleidersammlungen für die Zurückgebliebenen. Unruh übernahm auch viele Überzeugungen der Nazis, wie z. B. jene, die besagte, der Kommunismus sei von Juden erfunden worden.

    Als 1933 Hitler in Deutschland die Macht ergriff, begrüsste Unruh es und gab Hitler vollkommene Unterstützung. Unruh machte 1933 seine erste finanzielle Spende an die Nazis. Aber die von Unruh ersehnte Begegnung mit einem Nazileiter von hoher Rangordnung dauerte noch lange.

    Unruh versprach sich vom Aufstieg der Nazis eine Hilfe um "seinen" verfolgten Mennoniten in Russland beizustehen. Doch erst im Zweiten Weltkrieg erlangte Unruh den vollen Einfluss, den er sich erhofft hatte.

    Die Nazis aber misstrauten den Mennoniten. Obwohl die deutschen Mennoniten schon lange ihr Prinzip der Wehrlosigkeit abgelegt hatten und als brave Soldaten dem deutschen Reich dienten - schon im 1. Weltkrieg - war den Nazis die Geschichte der Mennoniten bekannt und darum verdächtig. Besonders misstrauisch waren sie gegenüber den Verbindungen der Mennoniten zu Glaubensbrüdern im Ausland, besonders gegenüber jenen, die sich zum Pazifismus bekannten, wie die Mennoniten Nordamerikas.

    Unruh und andere mennonitischen Leiter in Deutschland waren darum besorgt, die Harmonisierung des Mennonitentums mit dem Nationalsozialismus zu beweisen.

    Solche Bemühungen trugen zu der Überzeugung bei, dass „Mennoniten auch Mitglieder der NSDAP sein können“. Dennoch traten immer wieder Probleme auf, insbesondere der Widerstand vieler Nazis die Mennoniten davon zu befreien, einen Eid schwören zu müssen.

    Eines Tages landete auf Himmlers Tisch der Antrag, einem SS-Mann die Heirat mit der Tochter eines Mennonitenpredigers zu genehmigen. Er gestattete es nicht.

    Dann aber gab es bei diesem bedeutenden Naziführer ein Umdenken bezüglich die Mennoniten. Das geschah, als die Nazis in die Ukraine eindrangen. Himmler erzählt Unruh: „Ich war in der Ukraine und habe die Menschen dort gesehen. Ihre Mennoniten sind die Besten.“ Von der heutigen Perspektive gesehen, hat dieses Lob einen negativen Beigeschmack. Als jener SS-Mann die Tochter eines Mennonitenpredigers hatte heiraten wollen, bezweifelte er die "Reinheit" des mennonitischen Blutes. Die Mennoniten in der Ukraine hatten ihm ein neues Bild dieser Glaubensgruppe gebracht. Aus denen könnte man gute Nazis machen.

     Als die deutschen Armeen im Sommer 1941 in die Sowjetunion einmarschierten, fanden sie Hunderttausende Deutschsprachige in der Ukraine vor, darunter etwa 35.000 Mennoniten. Himmler und andere führende Nazis betrachteten diese Einheimischen als „Herrenrasse“, die zuvor unter sowjetischer Herrschaft von Juden und Kommunisten unterdrückt worden war. Himmler entsandte Todesschwadronen in die Ukraine, um die 1,2 Millionen Juden der Region zu ermorden, darunter auch jene in den mennonitischen Gebieten.  

    Die Eroberung der Ukraine durch die Nazis erfreute Unruh und andere mennonitischen Führer in Deutschland, die lange für den Untergang der bolschewistischen Tyrannei über ihre Glaubensbrüder im Osten gebetet hatten. Unruh schrieb zahlreiche Briefe an seine alten Freunde in der Ukraine und fragte nach Neuigkeiten. Unter denen, die er erreichte, war die Hebamme in Molotschna, Helene Berg. Diese ältere Dame berichtete Unruh von ihrer großen Freude über die Befreiung von der Sowjetherrschaft durch die deutschen Truppen. Die Briefe der Hebamme schilderten die Schrecken des Kommunismus sowie die neuen Privilegien, die Deutschsprachige wie sie durch die Deutschen erhielten. Wie viele Einwohner von Molotschna – das die Nazis in "Halbstadt" umbenannten (ein in ihren Ohren deutscherer Name) – knüpfte die Hebamme Berg gute Kontakte zu den Nazis.

    Von Ende 1941 bis Mitte 1942 las Himmler begeistert die Berichte seiner Funktionäre, während diese Juden ermordeten und was sie aus den Häusern der Juden raubten, nun unter die Deutschen der Ukraine verteilten.

    1942 reiste Himmler selbst in die Ukraine und besuchte die "Kolonie Halbstadt", in der die Hebamme Berg lebte. Himmler traf Berg während seiner sechstägigen Reise durch die Ukraine. Der SS-Chef hatte kurz zuvor mit Hitler Gespräche über die Germanisierung der Ukraine geführt, darunter auch Gespräche über Halbstadt und andere mennonitischen Kolonien.

    Himmler hatte einen SS-Offizier mit der Aufgabe betraut, die rassische Neuorganisation Osteuropas zu entwerfen. Dieser entwarf ein geheimes Masterdokument, den Generalplan Ost, wonach die Bevölkerung aus Halbstadt und anderswo den Kern einer neuen Nazi-Provinz namens "Gotengau" bilden sollte. Das mennonitische "Halbstadt" würde die Hauptstadt der deutschen Provinz "Gotengau" werden. Ein Gebiet, das die Halbinsel Krim und die anliegenden Regionen auf dem Festland umfasste, sollte zur Bildung des Gotengaus völlig germanisiert werden (weitere Informationen darüber, auch zur Unterscheidung zwischen "Reichsdeutschen" und "Volksdeutschen" siehe hier).

    Himmler traf am 31. Oktober 1942 um 16:30 Uhr in Halbstadt ein. Er war gerade von der Krim zurückgekehrt und reiste mit einem Gefolge hochrangiger SS-Männer. Die SS-Verwaltung der Kolonie hatte ein volles Programm geplant. Bei einem „Volksdeutschen Abend“ führten die Jugendlichen der Gegend ein pro-nazistisches Schauspiel auf. Höchstwahrscheinlich waren auch Mennonitenjugendliche darunter.

    Anschließend hielt Himmler eine Rede vor den Bürgermeistern aller Dörfer und verkündete, dass sie die deutsche Staatsbürgerschaft erhalten würden, sowie materielle Entschädigung für ihr Leiden unter dem Kommunismus. Am nächsten Morgen sprach Himmler vor einer Vollversammlung (mit Märschen von Nazi-Jugendgruppen der Gegend) und besuchte Werkstätten und eine Bildungseinrichtung. Der SS-Chef soll dabei Hunderte Mennoniten in die Waffen-SS aufgenommen und ihnen mehrere Ehrungen zuteil werden lassen haben.

    Auch die Hebamme Helene Berg scheint zu den von Himmler Geehrten gezählt worden zu sein, wahrscheinlich am Morgen des 1. November. Aus späterer Korrespondenz geht hervor, dass Himmler ihr eine monatliche Rente von 100 Reichsmark aus der SS-Kasse gewährte.  Er beschloss, Berg „als Hebamme zu ehren, die über 8.000 ethnisch deutsche Kinder in diese unruhige Welt brachte.“ In ihren 84 Jahren hatte Berg sicherlich nicht Tausende von Geburten durchgeführt, um den biologischen Bestand einer arischen Herrenrasse zu vergrößern. Doch für Himmler war dies das Ergebnis – ein ebenso wesentlicher Dienst für den Nationalsozialismus, wie ihn jeder männliche Soldat hätte leisten können.

    Der SS-Architekt Heinrich Himmler besichtigte 1942 die Mennonitenkolonie Halbstadt in der Südostukraine. Himmler zeigte während seines Besuchs in Halbstadt Interesse an Gesundheits- und Fragen der "Rassenhygiene" (Pflege der "Reinheit" der deutschen Rasse) und traf sich unter anderem mit dem örtlichen Arzt Johann Klassen und der Hebamme Helene Berg.

    Und nun kommt etwas, das uns Mennoniten in Brasilien und Paraguay betroffen hätte. Himmler hegte nämlich den Plan - dieses Thema erörtete er beim Treffen mit Benjamin Unruh zwei Monate später -, Deutsche aus dem Ausland zu importieren und andere Völker aus der Ukraine zu ermorden oder zu vertreiben, sodass ein Großteil der südöstlichen Ukraine ein rein deutsches Gebiet nach dem Vorbild der Kolonie Halbstadt würde. Und was besser, als die Mennoniten Brasiliens und Paraguays zurück nach Europa zu bringen, in die Ukraine. Das war doch ihre geliebte Heimat!

    Während der drei Tage vom 31. Dezember 1942 bis zum 2. Januar 1943 speiste Himmler in Ostpreußen sechsmal mit Unruh oder besprach sich anderweitig mit ihm. Aus seinem Tagebuch geht hervor, dass unter den anderen Anwesenden bei den Treffen führende SS-Mitglieder waren, die für den Völkermord in der Ukraine, die Ausarbeitung der langfristigen Rassenpolitik verantwortlich waren. Unruh gab später Himmlers Wunsch weiter, mehr deutsche mennonitische Siedler aus Amerika zu gewinnen. „Der Umsiedlung wurde höchste Bedeutung beigemessen“, berichtete Unruh, „sie sollte sehr großzügig durchgeführt werden.

    "Der Plan deutscher Siedlung im „Ostraum“ war keineswegs ein Geheimprojekt, auch die Propaganda verhieß Soldaten und der deutschen Bevölkerung Neusiedlung und großzügigen Grundbesitz im eroberten Osten. Der Bedarf an deutschen Siedlern wurde auf 5,6 Mio. Menschen veranschlagt." („Deutscher Lebensraum")

    Unruh begrüßte Himmlers Plan, Tausende Mennoniten aus Amerika zur Kolonisierung nach Osteuropa zu holen. Unruh hatte bereits kleinere Migrationen seiner Glaubensbrüder aus Brasilien, Kanada und Paraguay ins Dritte Reich organisiert. Die Förderung deutlich größerer Migrationswellen nach dem Krieg würde sowohl den Nazi-Zielen als auch Unruhs eigenen dienen. In Gesprächen mit Himmler nutzte Unruh diese Aussichten gegen dringlichere religiöse Themen. Himmler stimmte der Ordination mennonitischer Ältester in der Ukraine zu und erwog die Befreiung von der Eidespflicht. Gleichzeitig verdoppelte er seine Bemühungen, die Region „vollständig germanisiert“ zu erreichen.

    Dann aber - im Jahre 1943 - begann Deutschland den Krieg zu verlieren und die deutschen Truppen mussten sich aus der Ukraine zurückziehen. Die SS begann 1943 auch mit der Evakuierung deutscher Siedler. Als die Rote Armee 1944 die Ukraine zurückeroberte, verlagerte Himmler seine Kolonisierungspläne lediglich nach Westen.  Die meisten mennonitischen Flüchtlinge fanden im von den Nazis besetzten Polen eine neue Unterkunft. Benjamin Unruh, der nun ein monatliches Gehalt von der SS erhielt, überwachte ihre Kontakte zu hohen Nazi-Stellen. Zu seinen Sorgen gehörte es, ein geeignetes Zuhause für Helene Berg zu finden, die mit dem Planwagen von Halbstadt nach Polen gefahren war und in einem Durchgangslager lebte. Unruhs SS-Führer waren sich Himmlers persönlichem Interesse an dieser Hebamme durchaus bewusst und halfen bei der Organisation ihrer Verlegung in ein mennonitisches Altenheim in Marienburg. 

    Als die Rote Armee auf Marienburg (heute Malbork, Polen, rechts von der Weichsel) zusteuerte, flohen die meisten arbeitsfähigen Deutschen. Sie ließen Berg und die anderen Bewohner des Altenheims zurück. In den folgenden achtzehn Monaten wurde Berg Zeugin von Greueltaten an den wenigen verbliebenen Deutschen, darunter die Vergewaltigung ihrer Pflegerin. Als Polen sie Mitte 1946 nach Westdeutschland abwies, hatte Berg kaum noch Grund, über Himmler zu sprechen, der seit über einem Jahr tot war. Dennoch schätzte sie den erneuten Kontakt mit dem „lieben, guten Beny“ (Benjamin Unruh). 

    Die Geschichte von Himmlers mennonitischer Hebamme spiegelt eine beunruhigende Zeit, in der mennonitische Prediger und Leiter, Deutschland wie auch in der Ukraine sich mit den Nazis vereinten. Diese arbeiteten daran ein "arisches" Deutschland zu schaffen, dass in der Ukraine einen Ableger hätte. Die Mennoniten, nach viel Leid durch den Kommunismus, hofften durch die Nazis sich ihres Deutschtums und Glaubens erfreuen zu können.

    Eine unselige Verbindung, der wir vielleicht ein gewisses Verständnis entgegenbringen können - hätte ich an ihrer Stelle, gerade in jener Zeit, unbedingt anders gedacht und gehandelt? - aber heute, nachdem wir vollkommene Kenntnis der Greueltaten Hitlers haben, nur mit Betroffenheit die Peinlichkeit jener Verbindung gedenken.

Ben Goossen, der Autor der obigen Recherche, ist Historiker an der Harvard University. Er ist Autor des Buches „ Chosen Nation: Mennonites and Germany in a Global Era“, erschienen bei Princeton University Press.




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